* 1989 in AR, lebt und arbeitet in Los Angeles, US
In ihrer performativen, künstlerischen Praxis zeigt Ulman, wie eine technokratische, egozentrische und theatralische Kulturindustrie die Performance einer ebenso widersprüchlichen, fingierten Persona erfordert. Ihre neue Arbeit ist eine Installation und Performance, die im Atelier der Künstlerin und in ihren Social-Media-Kanälen stattfindet und die Ende 2015 begann. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Unvereinbarkeit von Schwangerschaft, gewissen Rollen des Arbeitslebens und der Kunstwelt. Die Installation beinhaltet Bob 2.0., ein Roboter, der auf Bob the Pigeon basiert, einem Kumpanen, der in den meisten Videos und Zeichnungen von PRIVILEGE präsent ist. Er ist ein Freund in Form eines Tieres, der Ulmans Ratgeber wird, nachdem er sich in ihr Büro schleicht und ihre Produktivität unterbricht. Die Farbe Weiß, Maskulinität und Vertikalität werden als dominante Ästhetik von Macht und Legitimität verwendet. Ulmans eigener Zugang zu prestigeträchtigen Bereichen und Personen wird ebenfalls von ihr thematisiert, was häufig auf ihre eigenen Kosten geht und zu völliger Erschöpfung führt. Die Performance weist darauf hin, dass die Möglichkeit der Künstlerin, sich zu äußern und zu beschweren, selbst ein Privileg ist und die Position, Kritik zu üben, nicht allen offen steht. Doch ist Ulman sich der wenigen verfügbaren Rollen in der Kulturindustrie bewusst und wird zu einer Dienstleisterin und Karikatur ihrer selbst, während sie mit einem metaphorischen Ideen-Baby aus Reproduktion, Kontinuität und dem Monopol der Stereotype schwanger ist.
Werkliste
PRIVILEGE, 2016
Performance; HD-Videos, Farbe, Ton; Animatronik, Metallstange, Teppich, Vorhänge
Courtesy Amalia Ulman; Arcadia Missa, London
Im Auftrag und koproduziert von Berlin Biennale for Contemporary Art
Mit Unterstützung von Arcadia Missa, London; Michael Xufu Huang (M WOODS Museum, Beijing); Acción Cultural Española
Installationsansicht von PRIVILEGE, 2016; Courtesy Amalia Ulman; Arcadia Missa, London; Foto: Timo Ohler
