* 1982 in Braunschweig, DE, lebt und arbeitet in Berlin
Yngve Holens Kunst besteht in einer erweiterten Untersuchung des Menschen in seinem Verhältnis zum technischen Fortschritt und seiner alltäglichen Umgebung. In seiner neuen Werkserie widmet Holen sich dem Mystischen und dem Aberglauben. Seine aus mundgeblasenem Glas gefertigten Objekte erinnern an Nazar-Darstellungen (arab. „Sehvermögen“ und „Sehen“). Die pupillenähnlichen Nazar-Motive haben sich über Jahrtausende kaum verändert und dienen nach wie vor als Talismane zum Schutz vor dem „bösen Blick“. Sie sind noch heute ein globales Phänomen und werden in den New-Age- und Touristenläden zahlreicher Länder – von Brasilien über Griechenland bis hin zum Iran – verkauft. Holens Glasversionen dieser Nazars haben die Form und die Größe der Fenster der Boeing 787, auch „Dreamliner“ genannt. In der hier gezeigten Konstellation dienen sie als Fenster zu einer Welt globaler Mobilität und werfen einen Blick auf die Themen Aberglaube, Wirtschaft, Tourismus und gesellschaftliches Unbehagen. Holen hat außerdem Kontaktlinsen mit dem Titel Hater Blocker Contact Lenses produziert – die Kontaktlinsenversion dieser Schutz-Amulette. Während der Laufzeit der 9. Berlin Biennale können sie online, in der Akademie der Künste und in den KW Institute for Contemporary Art erworben werden.
Werkliste
Window seat 42–43 F, 2016
Glas, pulverbeschichteter Stahl, Silikon

Installationsansicht von Window seat 6–7 F, 2016 und Window seat 1–2 F, 2016; Courtesy Yngve Holen; Galerie Neu, Berlin; Foto: Timo Ohler
Window seat 30–40 F, 2016
Glas, pulverbeschichteter Stahl, Silikon
Window seat 10–22 F, 2016
Glas, pulverbeschichteter Stahl, Silikon

Installationsansicht von Window seat 10–22 F, 2016; Courtesy Yngve Holen; Galerie Neu, Berlin; Foto: Timo Ohler
Window seat 6–7 F, 2016
Glas, pulverbeschichteter Stahl, Silikon
Window seat 1–2 F, 2016
Glas, pulverbeschichteter Stahl, Silikon
