* 1982 in Worcester, US, lebt und arbeitet in Los Angeles, US
Wu Tsangs Filme, Installationen, Performances und Skulpturen bewegen sich zwischen Dokumentation, Aktivismus und Fiktion. Inspiriert von Fragen zur kulturellen Identität in Hong Kong und dem Kung-Fu-Genre nehmen der neue Kurzfilm und die Installation Duilian die Erzählform der unzensierten Chroniken Chinas an. Zwar spielt der Film in der Gegenwart, aber er erzählt eine fiktive Liebesgeschichte zwischen der chinesischen revolutionären Dichterin Qiu Jin (1875–1907) und der Kalligrafin Wu Zhiying (1868–1934). Die Protagonistin Qiu Jin wurde während der Qing-Dynastie als Verräterin hingerichtet und wurde abwechselnd als nationale Märtyrerin, kommunistische Heldin und lesbische Ikone gefeiert. Tsang verschränkt Zeitepochen und Genres und legt den Schwerpunkt auf die intimen, weiblichen Beziehungen, die Qui Jin und ihr Vermächtnis ausmachen. Der Titel Duilian bezieht sich auf eine traditionelle Form der Spruchdichtung, in der die Sprache durch die klangliche Struktur geformt wird. Er bezieht sich außerdem auf eine Duelltechnik in wushu („Kampfkunst“ auf Mandarin), einem chinesischen Kampfstil, der Performance, Wettbewerb und regelbasierte Tanzformen mischt. Die Geschichte beschreibt die Liebe und den Verlust zwischen Qiu Jin und Wu Zhiying, deren starke Bindung über die Grenzen der Sprache und der Zeit hinausging.
List of works
Duilian, 2016
HD-Video, Farbe, Ton, Loop 26′; verschiedene Materialien
Courtesy Wu Tsang; Isabella Bortolozzi Galerie, Berlin
Im Auftrag und produziert von Spring Workshop
Zusammen mit Centre d’Art Contemporain Genève für for BIM 2016; ArtHub Asia; Berlin Biennale for Contemporary Art
Mit Unterstützung von Nottingham Contemporary
Produktionsstill aus Duilian, 2016; Courtesy Wu Tsang; Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin; Foto: Ringo Tang
Installationsansicht von Duilian, 2016; Courtesy Wu Tsang; Isabella Bortolozzi Galerie, Berlin; Foto: Timo Ohler
