Situative globale Formen

AIHWA ONG IM GESPRÄCH MIT ARMEN AVANESSIAN UND SUHAIL MALIK
Ong_5

Globalität konstruieren

Armen Avanessian und Suhail Malik: Ihre anthropologische For­schung beschäftigt sich intensiv mit spezifischen sich neu ent­wick­elnden erfindungsreichen Konfigurationen einer global kon­st­i­tuierten Modernisierung, insbesondere in Ostasien und seiner Diaspora. In Ihrer Arbeit haben Sie viele Beispiele zusam­men­getragen, in denen Gebilde, die ursprünglich miteinander ver­bun­­­den waren – Identität, Besitzansprüche, Territorialität, Natio­na­lität –, getrennt wurden und durch neoliberale Tech­nolo­gien und hoheitliche Ausnahmeregelungen in neu­ar­ti­ger Weise und in anderen Kontexten wieder neu angeordnet wurden.1 Überdies fin­det diese Rekonfiguration nicht nur in den gesellschaftlichen, tech­nischen, ökonomischen und kulturellen Dimensionen, auf die Sie aufmerksam machen, statt, sondern sie erfordert auch eine laufende Neuanordnung der kritisch-theoretischen und poli­ti­­schen Schemata.2

Jede Bezugnahme auf ein schlichtes oder in sich stimmiges Agens der Modernisierung – wie »grenzenloses Kapital«, »Na­tio­nalstaat«, »transnationale Humanität« oder sogar »Ge­schich­te« als einheitliches und kohärentes Narrativ – ist heute unhalt­bar. All diese Begriffe sind nur idealisierte und verfälschte Dar­stel­lungen von komplexen Verbindungen konkreterer Kräfte und Einflussfaktoren. Einerseits kritisieren Sie die konventionellen Reak­tionen postkolonialer Denkansätze in Bezug auf die Rigidi­tät der universalistischen Denkweise und die binären Strukturen der Ost-West-Unterteilung (zum Beispiel die Betonung der irre­du­ziblen Besonderheit lokaler Gebräuche und Weltanschau­un­gen oder den Fokus der Subalternitätstheorien), weil solche Ansätze »unabsichtlich wieder die Binarität eines globalen Nor­dens und Südens restituieren und neue Räume globaler Begeg­nun­gen einem hegemonialen Weltsystem unterordnen«. Anderer­seits lehnen Sie auch eine der Hauptthesen der gegen­wär­ti­gen politischen Theorie ab, nämlich, dass wir uns heute in einer Situation der »postsouveränen multilateralen globalen Gover­nance« befinden.

Sie stützen sich weder auf den Universalismus der euro­pä­i­schen Moderne noch auf den widerständigen Lokalismus, der cha­rakteristisch für den Post-Kolonialismus ist, sondern ver­tre­ten einen Ansatz, der sein Augenmerk auf »komplexe transnatio­nale Dynamiken« legt. Worin bestehen die Hauptmerkmale die­ses Ansatzes?

Aihwa Ong: Indem ich Max Weber folge, betrachte ich das Moderne/Universelle als rationale Formen bzw. Argumen­tations­weisen, die ursprünglich in Westeuropa entstanden sind. »Glo­bale Formen« (moderne Erkenntnisse, Technologien, Institu­tio­nen und Praktiken) sind »universalisierbar«, d. h. sie lassen sich aus vielfältigen politisch-kulturellen Umgebungen entfernen und wieder in sie einfügen, und so die Welt mit Formen des Denkens, des Handelns und der Organisation verweben, die unabhängig von einer vererbten »Kultur« sind. In heterogenen Umfeldern vermitteln situative Formen der Politik und der Ethik (»Kultur«) globale Formen, und widmen sie um, um ihre Probleme kon­text­bezogen zu verhandeln. Ich habe darauf hingewiesen, dass sich in bestimmten Milieus kon­tin­gente Wechselbeziehungen zwi­schen Technologie, Politik und Kultur zur Lösung anthropo­lo­­gi­scher Probleme, Grundfragen des Lebens, der Existenz und der Nachhaltigkeit herauskristallisiert haben, die zentral für das sind, was es bedeutet, modern zu sein.

AA/SM: Welche Bedeutung hat für Sie »das Globale«, wenn es weder für ein »hegemoniales Weltsystem« noch für ein Kon­glo­me­rat von Lokalitäten steht?

AO: Mit Stephen J. Collier schlage ich den Begriff eines »glo­ba­len Gefüges«, einer global assemblage vor, um bestimmte globali­sierte Milieus zu erfassen, die aus komplexen Vermittlungen zwi­schen globalen Formen und situativen politischen und ethischen Kräf­ten hervorgehen.3 Die globale Situation wird durch globale Formen indexiert, die mit existierenden politischen und ethischen Insti­tutionen und Werten verschränkt werden. Mein Ansatz er­forscht die Konstitution globaler Milieus, die zugleich »global« und »partikular« sind.

AA/SM: Welche Vorteile liegen darin, den Post-Kolonialismus als Beschreibungsmodell für die sich rasant modernisierenden asia­ti­schen Ökonomien abzulehnen – und zwar sowohl in Bezug auf die­se Staaten als hinsichtlich der Frage, wie sie innerhalb und au­ßer­halb der Region historisiert werden? Denken Sie, dass die ge­genwärtigen Beispiele der ostasiatischen Modernisierung zu-kunfts­­fähige Alternativen zu den weniger-Staat / mehr-Frei­räu­me-für-Großkonzerne Modernisierungsansätzen bietet, die seit den 1990er Jahren typisch für den Westen sind?

AO: Mein Ansatz vermeidet ein Denken in Epochen (wie bspw. der Post-Kolonialismus), weil ein simples zeitliches Raster die empi­rischen Unterschiede zwischen den glo­balisierten Milieus, die durch laterale Bewegungen in Asien und anderswo enstan-den sind, nicht zu erfassen vermag. Her­kömm­liche Kategorien – Kapitalismus, Modernisierung, Staat, Postkolo­nia­li­tät – stellen gene­rische Bezugssysteme dar, die von der Analytikerin aus­ein­an­dergenommen werden müssen, da­mit sie nachverfolgen kann, wie sich die zusammenhän­gen­den Aspekte solcher Phänomene auf komplexe Weise in be­stimm­ten Untersuchungskontexten ver­mitteln. Anders gesagt, der Untersuchungsansatz sollte die dis­paraten Elemente einbe­zie­hen, die bei der Milieubildung eine Rolle spielen, plus die darin situierten Formen der Intervention und der Problemlösung. Durch das Vergrößerungsglas der Assem­blage, des Gefüges, sieht die Analytikerin, wie sich glo­bale Formen in besonderen Um­ge­bun­gen selbst assimilieren, indem sie mit politischen Infra­struk­turen und ethischen Regimen inter­agieren, die die Bedin­gun­gen für die Lösung »globaler« Pro­bleme modifizieren.

Statt auf eine stabile oder einheitliche Vorstellung vom »Staat« zu setzen, untersuche ich mit meinem Ansatz die dynamischen Inter­aktio­nen zwischen unterschiedlichen Institutionen und Akteuren, die die Möglichkeitsbedingungen schaffen, um Ver­waltungs-, Wachs­tums- und Sicherheitsprobleme zu lösen.

Es geht nicht darum, noch mehr Modernisierungsmodelle zu ent­wickeln, sondern zu erfassen, wie in jedem einzelnen Kontext reale Strategien der Einflussnahme eine spezifische Kom­bi­na­tion aus Machttechnologien, materiellen Formen und institutio­nel­len Strukturen oder eine »Topologie der Macht« entfalten.4 Statt auf eine stabile oder einheitliche Vorstellung vom »Staat« zu setzen, untersuche ich mit meinem Ansatz die dynamischen Interaktio­nen zwischen unterschiedlichen Institutionen und Akteuren, die die Möglichkeitsbedingungen schaffen, um Ver­waltungs-, Wachs­tums- und Sicherheitsprobleme zu lösen. Indem ich zum Beispiel den situativen Einsatz dieser Strategien untersuche, kann ich die (Neu-)Zusammensetzung rationaler und interpretativer Praktiken aufzeigen, die einen neuen Raum für Problemlösung aufmacht. Mein Fokus liegt darauf, zu zeigen, wie Strategien der Einflussnahme – die in unterschiedlicher Weise von den Logiken des »Neolibe­ralismus«, ethisch-religiöser Legitimation, des politi­schen Autoritarismus, etc. geprägt sind – Grundprobleme des Lebens und der Existenz ins Visier nehmen und versuchen, sie unter den situativen Bedingungen zu lösen, die durch Kollision mit globalen Einflüssen entstanden sind.

Der Begriff des »Gefüges«, der assemblage, öffnet einen Unter­suchungsraum, der analytische und reflexive Präzision in die Erforschung neuer Veränderungskontexte einführt. Durch die Bestimmung der spezifischen Interaktion unterschiedlicher – glo­baler und situativer – Variablen an einem speziellen Ort lässt sich die Herauskristallisierung der  Möglichkeitsbedingungen, unter denen reflexive Praktiken betrieben werden, erklären. Das Ziel be­­steht darin, zu untersuchen, wie bestimmte Wechselwirkun­gen von Technologien, Institutionen und materiellen Ressourcen ei­nen Interventionsraum schafft, der zugleich global und abgegrenzt ist.

Biokapitalistischer Nationalismus

AA/SM: Ihre jüngste Arbeit untersucht die staatlich betriebene re­­gio­nale Förderung von Biotechnologien, insbesondere der Geno­mik. Im Gegensatz zu den Glaubenssätzen der weithin akzep­tier­­ten kriti­schen Theorie, die solche Entwicklungen kritisiert (typi­scher­weise als Ausweitung einer instrumentellen Vernunft in den Bereich des menschlichen biologischen Lebens und dar­aus resultierende ethische Verwüstungen, bzw. als Ausweitung der Kon­trolle über organische Lebensformen durch neoliberale Markt­­mächte gegen eine staatliche Biomacht), zeigen Sie, dass die Initiativen zur Förderung der Biotechnologie in Ostasien den staat­­lich geförderten Aufbau einer Entwicklungspolitik, den Ethno­regionalismus, die Technowissenschaft und eine Reihe von Affekten, einschließlich des ethnonationalen Stolzes, stra­te­gisch miteinander verknüpfen.5 Was sind die Folgen dieser Ver­flech­tung von Wissenschaft und lokal-nationalen Faktoren?

AO: In Fungible Life: Experiment in the Asian City of Life sage ich, dass man – wenn wir die euro-amerikanische kosmo­poli­ti­sche Wissenschaft als dominierende Wissenschaft verstehen – nicht schon im Voraus unterstellen sollte, dass die biomedi­zi­ni­sche Wissenschaft an anderen Orten nur ein geringerwertiges Deri­vat darstellt.6 Meine Arbeit zeigt eher, dass die kosmo­poli­ti­sche Wissenschaft, um universell zu werden, die situ­a­ti­ven Ele­men­te einarbeiten muss, damit sie zum Bereich der »glo­ba­len« wis­senschaftlichen Probleme etwas beitragen kann. Was »glo­bal« und was »situativ« ist, wird durch einen Prozess der Wis­sen­schafts­sanierung weltweit destabilisiert. Ob die kosmo­poli­ti­sche Wissenschaft universalisierbar ist, hängt von dieser stän­di­gen Anstrengung ab, partikular zu agieren und situative Ele­mente einzuarbeiten.

Ich verwende das Vergrößerungsglas namens »globales Ge­fü­­ge«, um die situative Beschaffenheit der Biomedizin in Biopolis, einem biomedizinischen Zentrum in Singapur, im Vergleich zum Beijing Genomics Institute (BGI) in Südchina zu erfassen. Als glo­­baler Ort, an dem internationale Wissenschaftler Zugang zu asia­tischen Institutionen und Gesundheitsdaten finden, stellt Bio­polis ein Fallbeispiel für die Partikularisierung kosmopolitischer Wis­­sen­schaft dar. Geprägt von einer Doppelhelix aus Wissen­schaft und Leidenschaft, knüpft das Forschungsmilieu neue Ver­bin­dungen zwischen Angst und Hoffnung und zwischen gene­ti-schen Schicksalen und fungiblen Wertvorstellungen in einem Feld, in dem es von Gefahren neuer Krankheiten nur so wimmelt.

Das Buch zeigt, wie die Genomik neuer Risikoformen eine eth­ni­sche Heuristik für die Kartierung genetischer Varianten, Er­kran­­kungsrisiken und Biomarkern entfaltet. Die Unter­schei­dung chi­nesischer, indischer und malaiischer DNA bringt ein geno­mi­sches Origami hervor. Dadurch lassen sich die nach Ethnien stra­ti­fizierten Datenbestände aus Singapur, die die größ­ten Be­völ­ke­run­gen Asiens »repräsentieren«, fungibel machen. Als Außen­pos­ten kosmopolitischer Wissenschaft bildet Biopolis das Ge­gen­­stück zum BGI: Das in China liegende Institut ist sowohl ein glo­bales Biotech-Unternehmen als auch ein Zentrum, in dem die Na­tion als Kosmos ethnischer Pools aus genetischen Res­sour­cen gerendert wird, um den Auswirkungen der Über­alte­rung und der Bevölkerungsmigration begegnen zu können. Diese Moda­li­tä­ten eines biomedizinischen Unternehmertums, das sich in Asien entwickelt, wirft Fragen zur künftigen Richtung einer kos­mo­politischen Wissenschaft auf.

Insgesamt erforscht die Studie verschiedene Arten von Unge­wissheit, die sich nur schwer vorausberechnen lassen: die Zusammen­zie­hung talentierter Wissenschaftler; die Rolle der Bioethik bei der Absi­che­­rung von Forschungsthemen und beim Aufbau einer bio­medi­zi­nischen Plattform; die Rolle der Moral bei der Globalisierung der Wissenschaft; die inner-asiatische Riva­li­tät bei der Stammzellenforschung. Die Studie stellt außerdem Überlegungen zur Vorbe­rei­tun­g inner-asiatischer Kooperationen an und zum zukünftigen Umgang mit Infektionskrankheiten.

Zeitknoten

AA/SM: Die aggregierten Formationen des biosouveränen Kapi­ta­lis­mus, die Sie beschreiben, scheinen eine Mischung von Zeiten bzw. zeitlichen Modalitäten operativ schlüssiger Ver­gan­gen­­heiten (bspw. vor-kolonialer und kolonialer), Gegenwarten (glo­ba­li­siertes Staatsunternehmertum und Staatsbürgerschaft) und Zukünften (biochemisch rekonstruierte Souveränität) zu in­dexie­ren. Wie würden sich solche zusammengesetzten Zeit­kom-plexe von der Simultaneität multipler Zeitlichkeiten unter­schei­den, die in den post-colonial studies theoretisiert werden – zum Beispiel Dipesh Chakrabartys Begriff einer Zeitgenossenschaft, die die Vormodernität des Subalternen dem universalisie­ren­den Rationalismus des Geschichtsschreibers in Rechnung stellt?7

AO: Obwohl ich auch der Meinung bin, dass Zeitgenossenschaft immer eine Mischung multipler Zeitlichkeiten ist, vermeide ich die Verwendung von Zeitkomplexen als einfache Grenz-Marker zwi­schen europäischen und »post-kolonialen« Geographien. Ich ziele nicht drauf ab, gegebene zeitliche und politische Geo­gra­phien zu versinnbildlichen; mein Ansatz untersucht eher, wie lau­fen­de Projekte zwingend dadurch konditioniert und ermöglicht wer­den, dass sie mit verschiedenen Zeithorizonten spielen. Ge­schichtliche Vermächtnisse und kulturelle Normen sind in einem politischen Raum oder in den Köpfen und Händen der Akteure nicht unveränderlich oder stabil, sondern werden in vielfältiger Weise aufgegriffen, wenn unterschiedliche Akteure versuchen, die »nahe Zukunft« bzw. den unmittelbaren Zeithorizont zu gestalten, der in den Bereich der Planbarkeit fällt.8

Dies impliziert, dass es in Bezug auf unsere Selbstgestaltung einer unmittelbaren Zukunft eine unbekannte oder unerkennbare Zeitlichkeit jenseits der nahen Zukunft gibt. Niklas Luhmann hat gesagt, dass sich technische autopoietische Systeme zwar mit bevor­stehenden Gefahren beschäftigen, aber immer in einer »Öko­logie des Nichtwissens.9 In Fungible Life untersuche ich ver­schiedene Wissenschaftspraktiken, die sich in die selektive Ver­gangenheit und die antizipatorische Zukunft einschreiben, um die Gegenwart zu gestalten. Ich beschäftige mich zum Bei­spiel damit, wie in etlichen Wachstums- und Nachhaltigkeits­pro­jek­­ten die Berufung auf »Asien« in vielfältiger Weise zu einem Bestandteil der dyna­mi­schen Arbeit zur (Wieder-)Erschaffung neuer Möglich­keits­­bedin­gungen zur Bekämpfung von Biosicher­heits­problemen in unterschiedlichen kontingenten Zeit-Raum-Kon­figurationen geworden ist.

Eingriffe in das Menschliche sind Experimente, Unge­wiss­­heit ihre unvermeidliche Voraussetzung. Für mich sind Pro­blem­lö­sungs­­aktivitäten experimentelle Situationen, in denen sich Wis­sen­­schaftler genauso wie andere Experten an der Gestaltung der Zukunft beteiligen. Meine Studien zur biomedizinischen For­schung in Asien zeigen, dass Experimente zwangsläufig unterschied­li­che Zeitregister aufrufen. Um der Ausbreitung von Pandemien vor­zu­be­ugen beschäftigen sich die Wissenschaftler zum Beispiel mit verschiedenen Zeitlichkeiten, der Wandlungsfähigkeit von Viren (SARS, Geflügelpest, etc.) etwa, oder den Zeitlichkeiten der Tier-zu-Mensch-Übertragung, bis hin zu Reiserouten und der zeit­li­chen Abstimmung von Umweltvektoren. Auch die Forscher, die in der asiatischen Genomik arbeiten, befassen sich mit unter­schied­lichen Zeitlichkeiten. Geschichten über die Urzeit, die aus genetischen Daten gewonnen wurden, helfen dabei, die gegen­wärtige Forschungskooperationen zur Antizipation biologischer Bedrohungen in naher Zukunft zu initiieren. Wir haben es dabei mit der Projektion einer neuen Vorstellung von einer geeinten asiatischen Vergangenheit-Zukunft und einer potenziellen kol­lek­ti­ven Gegenwart-Zukunft in der Wissenschaft zu tun. Die Gene­ti­ker tun es Wis­sen­schaftlern, die an anderen Projekten arbeiten, gleich und beschwören Mythen von einer gemeinsamen Ver­gan­genheit, um eine gemeinsame wissenschaftliche Zukunft zu näh­ren, – doch die Ungewissheit bleibt.

1 Aihwa Ong, Neoliberalism as Exception. Mutations in Citizenship and Sovereignty, Durham 2006, S. 27.
2 Aihwa Ong, »›What Marco Polo Forgot. Contemporary Chinese Art Recon­figures the Global«, Current Anthropology, Bd. 53, Nr. 4, August 2012, S .472-73. Die Zitate im nächsten Absatz stammen aus dieser Quelle.
3 Stephen J. Collier und Aihwa Ong, »Global Assemblages, Anthro­po­logi­cal Problems«, in: dies. (Hg.), Global Assemblages: Technology, Poli­tics and Ethics as Anthropological Problem, Malden MS 2005, S. 3-21.
4 Stephen J. Collier, »Topologies of Power: Foucault’s Analysis of Poli­ti­cal Government beyond ›Governmentality‹«, Theory, Culture & Society, Bd. 27, Nr. 6, 2009, S. 78-108.
5 Aihwa Ong, »A Milieu of Mutations: The Pluripotency and Fungibility of Life in Asia«, East Asian Science, Technology and Society: An Inter­national Journal, Bd. 7, Nr. 1, 2013, S. 69-85.
Aihwa Ong, Fungible Life: Experiment in the Asian City of Life, Durham, NC, 2016.
Dipesh Chakrabarty, Provincializing Europe: Postcolonial Thought and Historical Difference, New Edition, Durham NC 2007.
8 Jane Guyer, »Prophesy and the Near Future: Macroeconomic, Evan­ge­lical, and Punctuated Time«, American Ethnologist, 34:3, 2007, S. 409- 421.
9 Niklas Luhmann, Beobachtungen der Moderne, Opladen 1992.

AIHWA ONG ist Professorin für soziokulturelle Anthropologie und Südostasienwissenschaften an der University of California, Berkeley. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Entstehung globaler Technologien, Regierungsformen, technowissenschaftlicher Komplexe und Nationalität in Asien.

ABBILDUNG: http://weibowatch.com/welcome-to-purgatory-sina-weibo-now-delaying-mentions-of-sensitive-words-by-7-days-323/#.V1axd5N94w1

Dieser Artikel ist dem Buch Der Zeitkomplex. Postcontemporary (Hg: Armen Avanessian und Suhail Malik, Merve 2016) entnommen.

Aus dem Englischen von Ronald Voullié